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21. Mittelfränkischer
Hospiztag

Samstag, 15. Juni 2024 in Rothenburg ob der Tauber

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Schön war’s! Rückblick auf den 21. Mittelfränkischen Hospiztag

Samstag, 15. Juni 2024, früher Morgen. Heute findet der Hospiztag statt. Der Regen trommelt gegen die Fenster des Theatersaals des Rothenburger Wildbads und tropft von den Bäumen des weitläufigen Parks. Seit Monaten haben wir, das Rothenburger Hospizteam, auf diesen Tag hingearbeitet, und nun regnet es. Aber wir sind Optimisten und glauben fest an die vom Wetterbericht angekündigte Besserung. Der Theatersaal mit seinen prachtvollen Jugendstilelementen und den großen Fenstern mit Blick in den (noch) trüben Park, ist für den Tag vorbereitet, die Bühne geschmückt, die Workshopräume in den Obergeschossen hergerichtet. Egal, wie sich das Wetter jetzt entwickelt, wir sind bereit und es kann losgehen.

Nach und nach treffen die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein. Sie lachen und schwatzen, alte Bekannte begrüßen und umarmen sich, schütteln sich den Regen von Schirmen und Jacken. Unsere Helferinnen und Helfer – an ihren orangefarbenen T-Shirts mit Logo sofort zu erkennen – nehmen sie freundlich lächelnd in Empfang, überreichen jeder Person ein vorbereitetes Namensschild, ihre persönliche Agenda, eine Teilnahmebescheinigung und eine mit Kugelschreiber und Notizheft bestückte Stofftasche, die vom indischen Frauenprojekt Premalaya Handicrafts (https://ak-suedindien.de/werkstaetten) extra für uns genäht und bedruckt wurde. Das Stimmengewirr wird lauter. Insgesamt erwarten wir an diesem Tag 150 Hospizbegleiterinnen und -begleiter von Einrichtungen und Hospizvereinen aus ganz Mittelfranken.

Musik zur Einstimmung
Kurz vor halb zehn betritt Alwin Steinle mit seiner Handpan die Bühne und beginnt leise darauf zu spielen. Nach und nach wird es ruhiger, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen Platz, erwartungsvolle Stimmung macht sich breit. Inzwischen hat sich Susanne Sonnleitner zu Alwin Steinle auf die Bühne gesellt. Gemeinsam bilden sie das musikalische Ensemble Schwellenklang (https://www.schwellenklang.de) aus Niederstetten: Susanne singt, Alwin begleitet sie an der Handpan. Mit ihrer ruhigen, atmosphärischen Musik stimmen sie die Zuhörerinnen und Zuhörer auf den Tag ein.

Nach der Begrüßung durch Petra Underbrink, die Vorsitzende des Rothenburger Hospizvereins, und den Grußworten von Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster, Landrat Dr. Jürgen Ludwig und Oberbürgermeister Dr. Markus Naser folgt der heißersehnte Wetterumschwung: Es hört auf zu regnen und die Sonne schiebt sich selbstbewusst hinter den Wolken hervor. Das ist gut so, denn fünf unserer zehn Workshops, aus denen die Teilnehmenden im Vorfeld wählen konnten, finden im Freien statt. Insgesamt drei Workshoprunden sind für den Tag vorgesehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen Inspirationen für ihre Hospizarbeit aber auch für sich selbst sammeln und so am Ende vollgetankt mit neuem Elan und frischen Ideen wieder nach Hause fahren. Das war das Hauptanliegen unseres Hospiztags, nicht umsonst haben wir ihn unter das Motto „lauschen, lernen, lachen“ gestellt.

Zeit für Gespräche
Damit die Gäste schnell und ohne Umwege zu ihren Workshops finden, agieren unsere Helfer und Helferinnen als Lotsen. So schaffen wir es trotz der hohen Taktung ohne Druck oder Hektik im Zeitplan zu bleiben. In den langen Pausen bleibt außerdem genug Zeit für Gespräche, einen kleinen Spaziergang durch den Park oder zum Stöbern und Einkaufen auf unserem kleinen Markt. Dort gibt es: einen Bücherstand mit zu den Workshops passender Literatur von „Deine Buchhandlung“ (https://www.deine-buchhandlung-rothenburg.de/), eine Auswahl handgenähter Produkte von Premalaya Handicrafts sowie Seifen, Dünger, Stirnbänder, Mützen und Socken der Wettringer Alpakas (https://www.facebook.com/wettringeralpakas/). Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen das gern, die Stimmung ist fröhlich und entspannt, wir sehen in viele lächelnde und gut gelaunte Gesichter.

Viertel nach fünf am späten Nachmittag: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus ihrem letzten Workshop zurück in den Theatersaal und nehmen ihre Plätze ein. Ein Tag voller intensiver Erfahrungen und Begegnungen geht zu Ende und verlangt nach einer entsprechenden Verabschiedung. Erst durch Petra Underbrink, dann spricht Dekanin Jutta Holzheuer. Sie geht auf die geschnitzten „Königskinder“ (https://www.dekanat-rothenburg-evangelisch.de/dekanat/koenigskinder) des Künstlers Ralf Knoblauch ein und beschreibt, wie diese für die Würde eines jeden einzelnen Menschen stehen. Ein König und eine Königin waren den ganzen Tag über in verschiedenen Workshops mit dabei. Von Martha Ehnes am Klavier begleitet singen wir noch gemeinsam ein Lied, dann verabschieden wir uns von unseren Gästen. Danke an euch, dass ihr da wart und bei allem so wunderbar mitgemacht habt. Wir hoffen sehr, euch im nächsten Jahr beim 22. Hospiztag zu treffen.
 

Bildergalerie Hospiztag

Fotos: Ulrich Krauß
 

Die Workshops

01

Märchen
(Juliane Dehner)

„Es war einmal …“ – so beginnen viele Märchen. Dieser Anfang führt uns nicht nur in eine magische Welt voller Abenteuer, er führt uns auch zu uns selbst. 

Märchen können Orientierung, Stärkung und Unterstützung in Trauerphasen und Lebenskrisen bieten. Doch was ist das Besondere an den über Hunderte von Jahren überlieferten Geschichten, dass sie eine tiefe Weisheit über das Leben entfalten lässt? Märchenerzählerin Juliane Dehner gewährt einen Einblick in die Welt der Märchen und ihre tiefe Bedeutung. Dazu gibt sie Impulse für die eigene Auseinandersetzung mit Märchen und Anregungen für den richtigen Umgang mit ihnen.  

02

Farben und Kunst
(Sy Elisabeth Geis)

In diesem Workshop werden Impulse gegeben, auf welch vielfältige Weise Farben bei Hospizbesuchen die Atmosphäre aufhellen können. Mit drei praktischen gestalterischen Arbeiten werden wir gemeinsam erleben, wie wir uns als Hospizbegleiter etwas Gutes tun können – und mit welch einfachen und schönen Techniken es möglich ist, sich künstlerisch auszudrücken. Alleine, zu zweit, in einer Familie und einem Kreis von Freunden... 

Dies kann auch einen Weg öffnen, ohne Worte zu kommunizieren, loszulassen und gemeinschaftliche verbindende Symbole zu hinterlassen. 

03

Der Wünschewagen
(Robert Griebl und Andrea Bänker)

Erfülltes Leben bis zum Schluss: Das ist eine Messlatte, die die Hospizbewegung und das System Wünschewagen gemeinsam setzen. Auch wenn nicht immer alles erreichbar ist, was wir erreichen wollen, so sind die Ziele sehr verwandt. 
Diese große Übereinstimmung von Werten und Zielen ist leicht abzugleichen in der Präsentation des Systems Wünschewagen und seiner Grundhaltung gerade in einer sehr schwierigen Lebensphase, in der sich der Wünschewagen als mutiger, tatkräftiger, verlässlicher Partner zeigt, der Sicherheit und Geborgenheit verkörpert und beherzt umsetzt, wo existenzielle Ängste vollständig zu verunsichern oder gar zu verzweifeln drohen. Der Workshop findet draußen statt, so kann der ASB-Wünschewagen Franken/Oberpfalz besichtigt werden. Wir erklären die Philosophie dahinter und informieren über die Möglichkeiten der Inanspruchnahme. 

04

Tierbegleitende Interventionen
(Isabell Johanngieseker)

In vielen Phasen des Lebens ist es hilfreich von einem Tier begleitet zu werden. Alpakas/Lamas haben eine ganz besondere Wirkung auf uns Menschen. Sie spüren die emotionale und psychische Verfassung des Menschen und reagieren auf diese Zeichen/Informationen. Dieses „Spiegeln“ können wir Begleiter lesen und dementsprechend darauf interagieren. Durch die Interaktionen mit den Alpakas/Lamas, werden schnell psychische, kognitive u. verhaltensbezogene Funktionen verbessert. 

Ziel ist es mit Schwerpunkten aus psychotherapeutischen u. erlebnisorientierten Ansätzen, die Motivation, Entspannung, Erholung und Resilienz zu steigern u. Ressourcen wieder aufzubauen. Taucht mit mir gemeinsam ein, in die wundervolle Welt der Alpakas und Lamas und lernt zwei meiner Tiere persönlich kennen.

05

Schwerhörigkeit und Taubheit in der Begleitung
(Emmi Körner)

Mit meinem Vortrag möchte ich gerne auf gehörlose Menschen und Schwerhörige aufmerksam machen und um mehr Verständnis werben. Menschen mit einer Hörbehinderung scheinen, als würden sie nichts kapieren, dabei können sie das Gesagte nur nicht aufnehmen, weil sie es akustisch nicht verstanden haben. 
Auch alte Menschen haben so viel Interessantes von ihrer Vergangenheit zu berichten und würden sich gerne mitteilen. Mit Verständnis, Rücksicht und kleinen Hilfestellungen kann die Kommunikation deutlich erleichtert werden. In der Hospizarbeit, wo Herz und Geduld gefragt sind, dürfte es mit dem nötigen Hintergrundwissen kein Problem sein, nicht nur auf akustischer Ebene zu kommunizieren. Mein Vortrag soll kein Gebärdensprachkurs sein, sondern Tipps und Hinweise geben. Ich werde mit einfachen Beispielen versuchen die Sprache näher zu bringen und vielleicht kann auch die Neugierde geweckt werden auf mehr. 

06

Tanzen
(Steffi Mönikheim)

Herzliche Einladung zum gemeinsamen Tanzen auf der Wiese in der traumhaften Umgebung des Wildbads Rothenburg! Lernen Sie das Prinzip des Erlebnistanz kennen. Nehmen Sie heute eine Auszeit vom Alltag und erleben Sie, wie positiv sich Tanzen auf Körper, Geist und Seele auswirkt.  Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich, die Tänze werden Schritt für Schritt angeleitet. Voraussetzung ist, Gleichgewicht halten zu können und Freude zu haben an Bewegung zu Musik. Ausrüstung: Sonnenschutz (für Kopf und Haut), geeignete Schuhe für die Wiese (flach, leicht, Halt gebend), evtl. Barfußschuhe tragen oder barfuß tanzen.

07

Erfahrungen einer Sterbeamme
(Karin Simon)

Im Laufe des Lebens werden wir zwangsläufig mit dem Thema Tod konfrontiert. Der Workshop vermittelt Ihnen professionelles Wissen, um das Sterben würdig begleiten zu können. Wir setzen uns mit den eigenen Ängsten vor dem Tod auseinander, gehen in die Stille und erleben eine geführte Meditation.  Wichtiger Bestandteil des Seminars ist die Selbstfürsorge. Sie erlernen mittels Ritualen und einer Selbstschutzübung, wie Sie den Umgang mit dem Tod gut für sich verkraften und lernen, sich abzugrenzen, ohne dabei die Empathie dabei zu verlieren. Sie erfahren Grundlegendes zu den Phasen des Sterbens und den Möglichkeiten, was wann zu tun ist. Es ist genug Raum und Zeit für Fragen und individuelle Anliegen. Der Kurs wird musikalisch begleitet von Karin Simon, mit ihren eigenen Liedern zum Thema „Leben, Sterben und der Tod“.

08

Waldbaden
(Armin Nögel)

Der Begriff "Shinrin Yoku" ist japanisch, bedeutet auf Deutsch so viel wie "WaldBaden" oder auch "Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes" und hat in Japan bereits eine lange Tradition. Beim Workshop unternehmen wir einen "Waldbesuch", bei dem wir mit allen Sinnen hören, riechen, fühlen, sehen, schmecken und in den Wald "eintauchen". Wir kombinieren also Achtsamkeitspraxis mit einem Waldbesuch.
Waldbaden kann unsere Gesundheit - Nerven-, Hormon- und Immunsystem - positiv/präventiv beeinflussen – das ist  wissenschaftlich bewiesen.  Waldbaden bietet die Möglichkeit, die eigene Kreativität zu wecken, die innere Balance zu finden und vom Alltagsstress abzuschalten. Der Kurs findet bei jedem Wetter draußen statt.

09

Trauerarbeit
(Anke Wagner)

Die Beziehung zur verstorbenen Person steht im Mittelpunkt der Trauerarbeit. Einerseits sollen sich Trauernde von der verstorbenen Person „lösen“, zumindest in dem Sinne, dass das eigene Leben erfüllt weitergelebt werden kann. Andererseits möchten alle Trauernden die verstorbene Person in möglichst lebhafter Erinnerung behalten. Im Workshop werden wir an die aktuelle Forschung zum Thema Bindung und Beziehung zur verstorbenen Person und Einfluss auf den Verlauf des Trauerprozesses anknüpfen. Dafür nutzen wir die Arbeitsmethode mit Beziehungslinien, die wir aktiv ausprobieren können. Besonders für problematische Trauerverläufe sind Beziehungslinien eine gute Möglichkeit, kritische Ereignisse in der Beziehung zu entdecken, zu thematisieren und dadurch den Trauerprozess positiv zu beeinflussen.

10

Humor
(Andreas Weisser)

Im letzten Lebensabschnitt braucht es für die Begleitung Mitgefühl und gleichzeitig auch die Fähigkeit zur Selbstfürsorge. Wir können mit Humor und der darin enthaltenen Weisheit, einen hohen Grad an Achtsamkeit und liebevoller Zuwendung aktivieren.

Im Rahmen des Mittelfränkischen Hospiztages, möchte ich Ihnen mit meinen Workshop die Möglichkeiten und Grenzen in der Anwendung von Humor in der Begleitung von Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt erfahrbar machen. Der Workshop soll den Teilnehmenden eine selbst erfahrende Komponente bieten, die über die Bedeutung und Wirkung und von Humor in der Hospizarbeit informieren. Es ist kein Clown Workshop!
 

Das waren unsere Referenten

Unser Tagungsort

Im wunderschönen Ambiente des Wildbades in Rothenburg ob der Tauber verbrachten wir einen großartigen Tag miteinander.

Das Programm

ab 9:00 Uhr

Ankommen und Begrüßungskaffee


9:30 Uhr

Willkommen und Grußworte – mit musikalischer Umrahmung


10:45 Uhr

1. Workshoprunde


12:15 Uhr

Mittagessen


13:30 Uhr

2. Workshoprunde


15:00 Uhr

Kaffeepause


15:45 Uhr

3. Workshoprunde


17:20 Uhr

Schlussrunde, Verabschiedung und Übergabe der Hospizkerze


ca. 17:40 Uhr

Ende des Hospiztags

Vielen herzlichen Dank für
den großartigen Tag mit Euch!

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